Barbaratag in Steinebach/Sieg: Feierliches Festhochamt und besinnliches Miteinander des Bergwerksteams

Kirchliche Tradition und bergmännisches Brauchtum trafen am Montagabend in Steinebach aufeinander. Mit vielen Beteiligten fand in der örtlichen Sankt-Barbarakirche anlässlich des Patronatstags das betont feierlich gestaltete Festhochamt statt. „Wenn wir zur Grube steigen, beschütze uns, oh Barbara“, sang der Männerchor Eintracht Steinebach unter Leitung von Torsten Stendenbach gleich zum Auftakt. Zu Ehren der legendären Schutzpatronin Sankt Barbara wurde der Einzug in die Kirche angeführt von Abordnungen des Steinebacher Besucherbergwerks Grube Bindweide sowie der Bindweider Bergkapelle aus Malberg. Die zünftigen Siegerländer Bergkittel, die rot-schwarzen Federbüsche der Bergmusikanten sowie hell flackerndes Grubenlicht verliehen der ohnehin festlichen Atmosphäre eine besondere Note. Pastor Rudolf Reuschenbach betonte im Beisein von Diakon Marco Kötting die lange Verbundenheit zwischen kirchlicher Tradition und bergmännischem Brauchtum. Seit alters her ist es nämlich im alten Bergmannsdorf Steinebach üblich, am Barbaratrag, dem 4. Dezember, dem allerhöchsten Bergherrn Dank zu sagen für die göttliche Fügung im Berufsalltag und im Familienleben. Vieles erinnert heute in Steinebach an Sankt Barbara, die, wie es Pastor Reuschenbach jetzt sagte, als Vorbild im christlichen Glauben gilt: „Selbst oder gerade heute, in Zeiten unzähliger weltweiter Konflikte, ist unsre Schutzpatronin ein starkes Symbol für Hoffnung und Zuversicht!“ Organist Andreas Weller stimmte an der Kirchenorgel klassische vorweihnachtliche Lieder an, wobei der kunstvoll auf einem Wurzelwerk gestaltete Adventskranz gut zur Geltung kam. Über ein extra „Dankeschön“ für die festliche Gestaltung des Altarraums freuten sich die Helfer des Barbara-Kirchbauvereins mit Arnold Weib an der Spitze. So erinnerte nun ein erzgebirgischer Schwibbogen aus dem Nachlass des verstorbenen Bergmanns Konrad Nauroth an dessen lange Verbundenheit zu Kirche und Bergwerk. Passend zum aktuellen Patronatstag wurden im Hochamt frisch geschnittene Steinebacher Kirschbaumzweige gesegnet, die, der biblischen Legende nach, zum Weihnachtsfest blühen könnten. Jedenfalls nahmen die Besucher die Einladung gerne an, gesegnete Zweige mit nach Hause zu nehmen.

Direkt im Anschluss trafen sich die Aktiven des Besucherbergwerks auf Einladung des Fördervereins mit einigen Gästen in der Knappenstube zum besinnlichen Miteinander, wobei der Dank für eine erfolgreiche, unfallfreie Saison im Vordergrund stand. Bürgermeister Bernd Brato, der Vorsitzender des Fördervereins ist, zollte dem ehrenamtlichen Grubenteam mit frohem Glückauf Lob und Anerkennung.  Beifall gab es zudem für Förderverein-Geschäftsführer Konrad Schwan, der zur Feier des Tages leckere Gaumenfreuden organisiert hatte.

Foto: Irene Weger